25. Okt 2019
20 Jahre KiD - Von Freitag, dem 25. Oktober, bis Sonntag, dem 27. Oktober, wurde das 20jährige Jubiläum „KiD - Kunst im Dorf“ mit virtuoser Musik, einer reich bebilderten Rückschau und einer großen Ausstellung gefeiert.
Von Freitag, dem 25. Oktober, bis Sonntag, dem 27. Oktober,
wurde das 20jährige Jubiläum „KiD - Kunst im Dorf“ mit virtuoser Musik, einer
reich bebilderten Rückschau und einer großen Ausstellung gefeiert.
Am Freitagabend
gab es mit dem Ausnahme-Akkordeonisten Helmut Neerfeld eine Premiere im
Bürgersaal des Hofstetter Rathauses. Erstmals präsentierte sich der exzellente Musiker
unter dem Titel: „Musette Tango“ dem Publikum in seinem eigenen Wohnort.
Die
Begeisterung war groß, immer wieder rauschte großer Beifall durch die Reihen
der Besucher. Bürgermeister Martin Aßmuth blickte in seiner Laudatio auf die
Anfänge von „KiD – Kunst im Dorf“ zurück. Ein besonderer Gruß ging an
Altbürgermeister Henry Heller mit Ehefrau Renate, bevor die Ideengeber der
ersten Stunde mit Sabine Renter, Bärbel Gisler, Karin Weißer, Bruno Lamsfuß und
Martine Heiße-Rousselot benannt wurden. „Kunst hat in Hofstetten eine noch
längere Tradition als KiD“, erklärte Aßmuth und verwies auf Gespräche mit dem
ehemaligen Hofstetter Schulleiter Wolfgang Wittmann. Als eine von nur zwei
Grund- und Hauptschulen in Baden-Württemberg habe die Franz-Josef-Krämer Schule
viele lange Jahre ein Kunstprofil besessen. „Vielleicht hat sich daraus der
eine oder andere Hobbykünstler entwickelt“, mutmaßte der Bürgermeister.
Die
erste KiD-Ausstellung im November 2000 habe sich schnell weiter entwickelt, zur
anfänglichen Werkschau seien Hobbykünstler hinzugekommen und 2008 sei erstmals die
heutige Form einer „KiD“-Ausstellung mit ausschließlich Hofstetter
Hobbykünstlern organisiert worden. Im September 2011 habe es dann die erste
„KiD für Kids“-Ausstellung mit Werken aus dem Sommerspaß-Programm der Gemeinde
gegeben. „Besonders hervorheben will ich die Ausstellung „Hofstetten in alten
Bildern“ und die Buchpräsentation „Hofstetten es war einmal“ von Christine
Störr“, betonte Martin Aßmuth. „Als Organisatorin hat sie mit Heinz Schumacher
einen tatkräftigen Mitstreiter an der Seite.“ Einzigartig sei die „Kleine
Galerie No.7“ gegenüber dem Rathaus, die den Hobbykünstlern eine kostenfreie
Plattform biete und „KiD“ im täglichen Leben präsent halte.
Am Samstag eröffnete Bürgermeister Martin Aßmuth dann die Jubiläums-Ausstellung in der
Gemeindehalle und wurde dabei von den Flötenkids um Michaela Rohkohl
musikalisch begleitet. Sein Dank galt den Hofstetter Hobbykünstlern, die eine
abwechslungsreiche und sehenswerte Ausstellung in der Gemeindehalle präsentierten.
So hatten die Kindergartenkinder beispielsweise die ausgedienten Stühle aus dem
Jahr 1974 bunt bemalt und Mobile aus Naturmaterialien gebastelt. Ein Stück
weiter präsentierte die Franz-Josef-Krämer Schule Arbeiten der Schülerinnen und
Schüler, mit denen auch der Außenbereich entlang des Baches bunt dekoriert und durch
Naturmaterialien verziert worden war. Einen besonderen Blickfang boten die mächtigen
Holz-Skulpturen von Karl Schnaitter, die im Mühlenpark, vor der „Kleinen
Galerie“, vor der Gemeindehalle und schließlich in der Halle selbst aufgestellt
waren. Mit heimatverbundenen Holz-Dekorationen beteiligte sich Erich Lupfer zum
zweiten Mal an einer „KiD“-Ausstellung. Einen bunten Farbtupfer bot die Lebenshilfe im
Kinzig- und Elztal mit ihren Bildern und Exponaten von Menschen mit
Behinderung, die im Hofstetter Wohnhaus leben und sich in der Haslacher
Kunst-Gruppe entfalten. Heinz Schumacher hatte plakative Werke in Acryl
gehängt, während Ingrid Lippler mit abstrakten Bildern Aufmerksamkeit erregte
und Debra Schröter zauberhaft schöne Damen-Portraits präsentierte. Clemens
Model zeigte in diesem Jahr einen abstrahierten Druck des Dorfes, während Helga
Borngässer-Geyl ihre filigran gearbeitete Papier-Schnitt-Kunst ausstellte und immer
wieder gerne erklärte. Lampenschirme und Bilder beeindruckten durch den
akkuraten und äußerst zeitaufwendigen Schnitt, der in vielen feinen Details
deutlich wurde. Bilder wie gemalt, die aber in feinstem Stich gearbeitet waren,
zeigte Anna Dold nach einigen Jahren der Schaffenspause. Und auch Emma Mäntele
hatte seit der letzten Ausstellung viel geschafft und zeigte ihre feine
Knotenkunst „Occhi“ - Kreativ. Immer wieder erklärte sie die zeitaufwendige
Arbeit mit Schiffchen, Faden und Häkelnadel. Maria Weidenheimer und Monika Dold
zeigten ihre Strick-Arbeiten und hatten große Patchwork-Decken aufgehängt, von
denen eine mit Muster und Arbeitsanleitung sogar in einem Handarbeitsheft
abgedruckt war. Viel Handarbeit war auch für die fein gearbeiteten Perlenketten
und die winzigen Fröbelsterne von Margrit Sülter-Müller notwendig, die viel
Beachtung fanden. Auf der Empore hatte Julia Hoppe eine Multimedia-Show
installiert und überraschte ihre Besucher mit visualisierten Impressionen aus
dem Dorfleben. Und ihre allererste KiD-Beteiligung hatte Laura Scherer zusammen
mit ihren Freundinnen, die aufwendige Karten und Dekorationen ausstellten.
Das Rahmenprogramm gestaltete sich am Samstag und am Sonntag bunt und vielfältig. Im Foyer der Gemeindehalle zeigte Organisatorin Christine Störr anhand vieler Bilder, Plakate und Zeitungsausschnitte einen Rückblick aller bisheriger „KiD“-Veranstaltungen. Von Ausstellungen über Konzerte bis hin zu musikalisch umrahmten Lesungen gab es vieles zu entdecken und zu erinnern. Außerdem wurden die Bücher der Hofstetter Autorin präsentiert und die verschiedenen Anthologien, an denen sie mitgeschrieben hatte.
Am Samstagnachmittag spielte
Debra Schröter mit ihren zauberhaften Marionetten die Liebesgeschichte „Der
Herbst“ von Curt Goetz. Und nachdem die Hofstetter Singflöhe ihren Auftritt
wegen Krankheit kurzfristig hatten absagen müssen, spielte Debra Schröter ihr
Stück am Sonntagmorgen zur Freude der Besucher noch einmal.
Die Hofstetter
Jungmusiker um Stefan Kaspar beteiligten sich am Samstag mit einem Vorspiel
unterschiedlicher Stücke und beeindruckten mit dem Fortschritt des Gelernten.
Auch das Hofstetter Nachwuchs-Talent Jan Schmieder überraschte die
sonntäglichen Nachmittags-Besucher mit seinem inzwischen großen Repertoire
deutscher Singer-Songwriter, mit dem er seine Zuhörer eine gute Stunde lang
bestens unterhielt. Mit einem großen Mal-Tisch, dem Kinderschminken durch Anita
Faulhaber und dem Verkleiden mithilfe von Sybille Schumacher stand der
Sonntagnachmittag dann auch für die Kinder ganz im Zeichen der kunstvollen
Aktion.
Und auch die Kleine Galerie war an beiden Tagen für die Besucher geöffnet, dort zeigte Jürgen Neumaier eindrucksvolle Impressionen des beinahe 7 000 Kilometer entfernten Landes Nepal und seiner Bewohner.