24. Nov 2015
Erste „Musiklese zum Herbstausklang“ kommt gut an. Besinnlich, bewegend und äußerst abwechslungsreich ist die Premiere der gut einstündigen „Musiklese zum Herbstausklang“, die ihren Gästen im Rahmen der Veranstaltungsreihe „K.i.D. – Kunst im Dorf“ zu einem schönen Einstieg in die Adventszeit verhalf.
Erste „Musiklese zum
Herbstausklang“ kommt gut an
Besinnlich,
bewegend und äußerst abwechslungsreich ist die Premiere der gut einstündigen „Musiklese
zum Herbstausklang“ gewesen, die ihren Gästen am Dienstagabend im Bürgersaal
des Hofstetter Rathauses im Rahmen der Veranstaltungsreihe „K.i.D. – Kunst im
Dorf“ zu einem schönen Einstieg in die Adventszeit verhalf.
Elf Flötenkids um Michaela Rohkohl überraschten mit hervorragend einstudierten Ohrwürmern, die gelungenen Frauenportraits von Agnes Neumaier zierten die Wände und Autorin Christine Störr sorgte mit Gedichten und Geschichten mit Tiefgang für Gänsehautfeeling. Schon der große, von Künstlerin Agnes Neumaier bunt-getöpferte prächtige Vogel, der die Gäste im Foyer des Rathauses begrüßte, war ein ganz besonderer Blickfang. Flackernde Kerzen, bebilderte Staffeleien und bunt beschriftete Spiegel begleiteten dann bis hoch unter das Dach des Rathauses, in den spätherbstlich geschmückten Bürgersaal.
„Ein schöner
Anfang ziert alles und ihr habt das ganz toll gemacht. Es ist schon dunkel
draußen und die Zeit gemeinsam ein bisschen zur Ruhe kommen, zu lesen und zu musizieren
ist gekommen“, sagte Bürgermeister Henry Heller das kleine aber erlesene
Publikum begrüßend, nachdem die jüngeren Flötistinnen Jana, Luisa und Tabea mit
den schon etwas fortgeschrittenen
Flötenkids Carina, Anne, Laura, Lara, Luna, Marietta, Kerstin und Nils das
„Halleluja“ zu Gehör gebracht hatten.
Nach dem Kanon „Was ich liebe“ probierten
es dann die acht älteren mit Gemütlichkeit. Sie ließen ihre Finger auf den
Löchern ihrer Flöten im Einklang mit Balu dem Bär tanzen und bliesen im Nu den
Alltag und die Sorgen weg. Wie wichtig das friedliche Miteinander, unabhängig
von Hautfarbe und Nationalität, in zwischenmenschlichen Beziehungen ist, sollte
das Lied „Vom selben Stern“, ein 2007 vom deutschen Pop-Duo „Ich + Ich“
gesungenes Lied, unterstreichen.
Bei der Ideenfindung ihres
Gedichtes „Die Zeit“, welches letztes Jahr in der Haslacher Kooperation
„Schreibwerkstatt“ entstand, sei ihre
Tochter Carina stark involviert gewesen, erzählte Buchautorin Christine Störr.
„Alles fließt im Strom dieser Zeit, die nicht beginnt und nicht endet, im
ewigen Werden und Vergehen, sich nicht festhalten lässt und nur erlebt werden
kann“, verlas sie ihre tiefgründigen Worte und punktierte: „Ich habe genau die
Zeit - die ich mir nehme“.
Mit der Filmmusik zum
Disney-Film TARZAN, „You’ll be in my Heart – Dir gehört mein Herz“ von Phil
Collins, flöteten sich anschließend die Kinder mit Bravour in die Herzen der
Gäste, und favorisierten eine gute Einstimmung für die drei tiefgründigen und
aus dem Leben gegriffenen Gedichte, die Christine Störr im Jahre 2006 zu Papier
brachte. Sich jeden Tag neue Ziele geben, Zeichen erkennen bringt dich ans
Ziel, weniger ist mehr, Ungesagtes immer wieder aufs Neue erspüren, lauteten
dabei ihre Botschaften.
„Nur noch kurz die Welt retten“, der Song von Tim
Bendzko ging dann perfekt vorgetragen unter die Haut. Zum ersten Mal verlas
Störr ihre Geschichte vom selbstherrlichen aber alternden und grau gewordenen Isegrim
vor, das im Frühjahr entstand, während das „Autorennetzwerk Ortenau/Elsass“ das
Thema Wolf behandelte. Hungrig, gierig und unersättlich war der einstige
Draufgänger Wolf sein Leben lang gewesen. Doch seine selbst gewählte Einsamkeit
machte ihm jetzt zu schaffen, das war ihm kurz bevor ihn der tödliche Schuss
des Jägers ins Herz traf bewusst geworden.
„What a wonderful world“,
nicht weniger herzlich als von Altmeister Louis Armstrong in den 70ger
besungen, nahm man mit den Flötenkids dabei eine Auszeit vom Stress des Alltags.
„Shake It Off – Schüttel es ab“ mit diesem fetzigen Titel von Taylor Swift und
dem Soundtrack des Kassenschlagers Dirty Dancing „Hey Baby“ wollten sich die
Flötenkids vom begeisterten Publikum verabschieden.
Das Gedicht „Das kleine a“,
mit Worten die sich reimen und bestens zur Einheit fügen sowie der lustigen
Geschichte von den „Babyhasen“ krönte Christine Störr ihre außergewöhnlich
schöne und berührende Lese.
Als Zugabe und zur Einstimmung auf die Adventzeit sowie
als Ohrwurm für den Nachhauseweg ließen die Kinder zum Schluss noch den Gospel
„Oh happy Day“ erklingen, der mit ganz viel Applaus einherging.
Mit einem Blumengruß bedankte sich Präses Henry Heller bei den Initiatoren Michaela Rohkohl und Christine Störr für die gelungene Veranstaltung. Die Flötenkids durften sich über einen leckeren Schokoladen-Nikolaus freuen. Die Viertklässler der Franz-Josef-Krämer-Schule hatten die Gaumen der Gäste mit einem Buffet mit allerlei weihnachtlichem Gebäck sowie Getränken verwöhnt.